vigilius mountain resort - ein Berghotel nach dem Prinzip "eco not ego"

 

Projektbeschreibung:

Ein Berghotel in Südtirol auf dem autofreien Vigiljoch zu konzipieren, verlangt Behutsamkeit und Respekt. Architekt Matteo Thun löste diese große Aufgabe nach der Vision Ulrich Ladurners mit dem klaren Prinzip „eco not ego“: Das vigilius mountain resort sollte zu einem Refugium werden, in dem sich die Natur – und nicht der Mensch als „Erschaffer“ – verwirklicht. Holz und großflächiges Glas sind die Bauelemente dieses ersten Klimahaus-A-Hotels in Italien, in dem das Außen und das Innen gelungen ineinanderfließen. Eine angenehme Symbiose aus modernem Design und Behaglichkeit.

Das Gebäude liegt wie ein großer Baumstamm auf dem Boden des Bergrückens. Zusätzlich betont wird diese Wirkung durch die stark horizontal geprägte Holzlamellen-Struktur der Fassade. Während das Untergeschoss traditionell gebaut ist, ist der freie Aufbau (die beiden oberen Geschosse) in Holzbauweise ausgeführt. Für die Verglasungen im gesamten Resort fanden ausschließlich dreifach verglaste Wärmeschutzfenster Verwendung. Das Flachdach ist hochwertig gedämmt und mit einer zusätzlichen Humusschicht für die Begrünung versehen.

Die hohe thermische Qualität von Gebäudehülle und Konstruktion sorgt für einen sehr geringen Heizwärmebedarf trotz exponiertem Standort. Überhitzungen im Sommer werden durch geeigneten Sonnenschutz (Holzlamellen-Struktur), Speichermassen und freie Lüftungsmöglichkeiten vermieden. Eine luftdichte Ausführung verhindert Zuglufterscheinungen.

Die vorherrschenden Materialien sind Holz (Lärchenholz), Glas, Stein (Silberquarzit) und Lehm. Das Holz ist außen unbehandelt, innen naturbelassen. Derart viel Holz könnte leicht einen rustikalen Eindruck erwecken, doch die Formensprache im gesamten Resort ist klar und unaufdringlich.

Ein speziell auf Lage, Konstruktion und Materialität zugeschnittenes Niedrigenergiekonzept sucht seinesgleichen in der Hotelbranche und ist gleichzeitig zukunftsweisend für die Architektur des 21. Jahrhunderts, wo Energieverbrauch einen zunehmend ernstzunehmenden Aspekt bei der Planung von Gebäuden darstellt.

Als Brennstoff zur Wärmeerzeugung werden nicht Öl oder Gas eingesetzt, sondern Biomasse. Die hierfür notwendigen Hackschnitzel stammen von Bergbauern aus der unmittelbaren Umgebung und garantieren diesen damit einen sicheren Nebenerwerb.

 

Auszeichnungen:

  • 2005 Klimahaus A
  • 2005 WWF Vereinigung „Panda d’Oro“
  • 2006 Award Legambiente/Regione Lombardia
  • 2010 ISO 14001 und Zertifikat „KlimaHotel“
  • 2016 Lignius Award
  • 2021-2023 Earth Check Gold Award

 

Mehr zu den Architekten:

www.matteothun.com

www.biquadra.com

 

Quelle: heinze.de

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